Digitales Häppchen 3/23
Wetten, Sie haben auch eine (goldene) Kundenkarte? Oder sammeln Sie vielleicht Punkte?
Vielleicht haben sie ja auch die Kreditkarte eines großen Online-Kaufhauses?
Sie können es ruhig zugeben, denn laut einer Erhebung des Marktforschungsunternehmens Kantar besaßen schätzungsweise 45,8 Millionen Deutsche im Jahr 2021 eine Bonus-Karte. Das ist über die Hälfte aller Einwohner der Bundesrepublik Deutschland (84,3 Millionen / Statistisches Bundesamt). Ja, das muss man erstmal auf sich wirken lassen!
Diese Karten haben jedoch eines gemeinsam: Zum einen sind sie Zahlungsmittel oder vielleicht auch nur Gutschein oder Bonuskarte, zum anderen – und das ist für die ausstellenden Unternehmen noch viel wichtiger – binden sie die Karteninhaberin oder den Karteninhaber an ein Unternehmen und zeigen gleichzeitig in den erhobenen Daten auf, welche Produkte bevorzugt werden. Letzteres steht im Übrigen in jedem Kleingedruckten der Kartenanbieter. (Ja, auch ich klicke zumeist einfach „OK“!)
Zusätzlich hat sich die Ausrichtung der Unternehmen auf dem deutschen Markt mit dem Wandel vom Massen- zum so genannten Beziehungsmarketing nahezu um 180 Grad gedreht. War es bis vor wenigen Jahren noch wichtig, möglichst viele Kunden (oder in unserem Fall Gäste) anzusprechen, ist es heute wichtiger denn je, den Kundenkreis zu erhalten und behutsam weiter aufzubauen.
Beziehungsmarketing und ein eigenes Bonus-System sind ein weiterer Schlüssel zum Erfolg.
Aufmerksame Leserinnen und Leser werden nun vielleicht Bedenken äußern und die ersten Gegenargumente bringen: Zu teuer, zu kompliziert, zu schwer umzusetzen.
Tatsächlich kann ich aus (wirklich) eigener Erfahrung Entwarnung geben, denn mit Hilfe moderner, modularer POS-Systeme oder bekannten Anbietern der Branche ist es ein Kinderspiel, ein eigenes System dieser Art umzusetzen und zu etablieren.
Mit einem fertig eingerichteten Kundenkarten-System können Sie unter anderem:
- Zahlungen annehmen und verwalten (Debit oder Credit)
- Kundenkarten personalisieren
- Kundenstatistiken erstellen
- Gutscheinkarten erstellen
- Bonusprogramme erstellen
- Variable Rabattmöglichkeiten erstellen
- ein eigenes Design Ihrer Kundenkarten erstellen
Und wie sieht das mit dem Datenschutz und steuerrechtlich aus?
Tatsächlich waren Datenschutz und die Art und Weise der steuerrechtlichen Betrachtung auch meine ersten Gedanken. Den Datenschutz regelt die DSGVO, das bedeutet, dass die Karten ohne explizite Einwilligung nur für originäre Kartenzwecke verwendet werden dürfen. Ansonsten sind entsprechende Einwilligungserklärungen erforderlich. Des Weiteren werden im Zusammenspiel mit dem Kassensystem alle Einnahmen, Ausgaben und eventuellen Rückerstattungen natürlich nach den Grundsätzen ordnungsgemäßer Buchführung (GoB) verbucht. Voraussetzung hierfür ist natürlich der in der Kasse korrekt erfasste Kontenrahmen. Oder in anderen Worten: Mein Finanzamt hatte nie etwas zu beanstanden.
Sind Plastikkarten nicht schon überholt?
Auch das war ein Gedanke von mir, doch die meisten Systeme bieten neben den haptischen Karten auch Apps oder die Möglichkeit der Verwendung in iOS Wallet oder einer Android Wallet-App an.
Und warum empfehlen sich die Karten auch als Zahlungsmittel?
Hauptsächlich werden die Karten durch den Gast mit einem bestimmten Betrag „aufgeladen“. Das bedeutet, dass die Karten ähnlich wie ein Wertgutschein betrachtet werden müssen. Somit ist der Gast an Ihr Haus gebunden, während Sie durch Bonus- oder Rabattaktionen einen echten Mehrwert bieten können.
Sie sehen also, mit einem modern aufgestellten Kundenkarten-System haben Sie die Möglichkeit, Ihr Geschäft in innovativer Art und Weise weiter auszubauen. Sei es zur Gästebindung, oder als modernes, personalisiertes Zahlungsmittel.
Gerne informiere ich Sie über die weiteren, schier unendlichen Möglichkeiten digitalen Marketings.
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Autor: Robert Krause, Digital Coach
Die "Digitalen Häppchen" sind unsere regelmäßigen Blog-Beiträge zu aktuellen Themen rund um die Digitalisierung im Gastgewerbe.